Der Schauspieler, Kolumnist, Autor, Moderator, der gescheiterte Pastoralassistent, der bekennende schwule Sadomasochist, das Gesamtkunstwerk Hermes Phettberg, der schon immer sein Leben, sein
Leiden an sich und der Welt schonungslos offen thematisierte, gibt Einblick in sein derzeitiges Dasein. Phettberg ist trotz seines Verfalls ein charismatischer, einzigartiger „Scheiterhaufen“
(wie er sich selbst bezeichnet) geblieben, der sein langsam vergehendes Leben täglich im Internet und in seiner wöchentlichen Kolumne im Wiener Stadtmagazin Falter dokumentiert und als
bekanntester Sozialhilfeempfänger Österreichs um sein Überleben kämpft.
Sobo Swobodnik zeigt den täglichen Kampf eines einstmaligen Stars, der zu einem bevormundeten Außenseiter wurde – mit drei Schlaganfällen, einem Herzinfarkt, extremer Blasenschwäche und einem
unbändigem Willen weiter zu leben. Sein „Der Papst ist kein Jeansboy“ über Hermes Phettberg ist zutiefst human! Ein berührendes und eindrucksvolles Passionsspiel in Schwarz-Weiß.
Buch, Kamera, Regie Sobo Swobodnik
Schnitt Stefan Kosik
Musik Malte Eiben
Tonmischung Helen Neikes
Sprecher Josef Hader
Produzent Sobo Swobodnik
Produktion Guerilla Film Koop. Berlin
Festivals und Preise (Auswahl) Achtung Berlin, Wettbewerb
Diagonale Graz, Wettbewerb
Dokumentarfilmwoche Hamburg, Official Selection
Int. Dokumentarfilmfestival München, Deutscher Wettbewerb
DOK Leipzig, Deutscher Wettbewerb
Kasseler Dokfest, Official Selection
Filmfestival Max-Ophüls-Preis, Gewinner „Bester Dokumentarfilm“
"Buch, Regie, Kamera, Ton: Sobo Swobodnik. Ein Held für sich, dafür, dass er uns diesen Film zumutet, diesen Mann zumutet – so, wie er jetzt ist, spricht, lebt, aussieht. Ein Film über die 'Dialektik des Leben-Wollens aber Sterben-Müssens' hat Swobodnik seinen Dokumentar-Essay genannt. Hart, aber wahrhaftig, wie der Film selbst. Eine unbequeme, oft schöne Bewährungsprobe im Hinsehen. Ein sperriges, kompromissloses, subversives Kino, humanistisch in der Konfrontation, grandios im Ganzen." Taz
"An fünf aufeinanderfolgenden Tagen hat Swobodnik Phettberg 'bei jedem Schritt und Tritt abgefilmt' und so in sehr stillen, geduldigen und teils sehr berührenden Schwarzweißaufnahmen den beschwerlichen Alltag des mental überhaupt nicht gebrochenen Lebenskünstlers eingefangen. [...] Und es ist gut und richtig, das alles ausgiebig zu zeigen. [...] In den gängigen Darstellungen der als lebenswert propagierten hiesigen Verhältnisse mit den immergleichen Jungen, Adretten und Leistungsträgern im Mittelpunkt kommen solche Wirklichkeiten nicht vor." Konkret
"Ein Film, der schmerzt und wärmt." Deutschlandradio Kultur
"Dass Hermes Phettberg ein Narziss ist, wird schnell klar. Es vergeht mehr Zeit, bis einem einleuchtet, was dieses Ich mit uns zu tun hat, welche Fragen Hermes Phettbergs Existenz an einen selbst stellt. Dabei liefert Hermes Phettberg früh im Film den Schlüssel: 'Ich sage ich, wenn ich du meine'." critic.de
"Sobo Swobodniks Phettberg-Doku besticht durch eine klare ästhetische Komposition: schönes Schwarz-Weiß, ebenso intime wie diskrete Einstellungen, rätselhafte Zwischentitel aus Toilettensprüchen, dazu Josef Hader, der sehr zurückgenommen Phettberg-Texte liest. Und dann der Held! Ein freier Radikaler, Freak und Mensch, abscheulich und liebenswert. [...] Die Lebenskraft eines Elenden spürbar zu machen, das ist Phettbergs Passion. Und ein paar Freunde singen im Film ihr dissonantes Lied davon." Der Tagesspiegel
"Facettenreiches Porträt des österreichischen Schauspielers, Schriftstellers und Moderators Hermes Phettberg. [...] Der Film beschönigt nichts, ist weder aufdringlich noch scheu, sondern zeigt sachlich die Schwierigkeiten des wortmächtigen Fernsehstars mit der Sprache und seinem hinfälligen Körper – Sehenswert." Filmdienst
" 'Der Papst ist kein Jeansboy' erzählt von einem Gefallenen, entlassen aus der Gunst der Medien in die Krankheit. Das ist direkt, schonungslos und tragikkomisch: Physische Schmerzen erleidet man, wenn er sein Treppenhaus erklimmt wie bei einer Bergbesteigung oder, wenn er stoisch nach einem abhanden gekommenen Wort sucht und dadaistische Wortkaskaden ausspuckt. Und so spricht der Film nur in zweiter Linie von Hermes Phettberg, in erster Linie aber vom Menschsein." MDR Figaro
"Phettberg lebt! [...] Die Doku „Der Papst ist kein Jeansboy“ zeigt einen durch drei Schlaganfälle geschwächten, aber noch immer genialen Hermes Phettberg. [...] Swobodnik gelingt dabei der ehrliche Blick, ohne die Freakshow. [...] Mal traurig, mal herzerfrischend. Mit ein wenig gutem Willen lässt sich dabei locker der Phettberg in einem selbst erkennen." queer.de – Das schwul-lesbische Magazin
"Swobodniks Film gibt ebenso verstörende wie berührende Einblicke in das Leben eines gefallenen und vergessenen Fernsehstars. [...] Ein ungeschönter Blick in schönen, zarten Schwarz-Weiß-Bildern." Süddeutsche Zeitung